Review
Artist: NOVEMBRE
Titel: Novembrine Waltz
- Artist: NOVEMBRE
- Label/Vetrieb: Century Media, SPV
Das neue Album der italienischen Düsterkönige kommt schon aufgrund des Bandnamens genau richtig in diesem Monat. Und den „November-Walzer“ tanzt das melancholische Ensemble wieder einmal mit aller musikalischen Schwere. Der Albumvorgänger „Classica“ war schon bei seinem Erscheinen schlagartig ein ebensolcher, welcher weitläufiger Beachtung und wohlwollender Resonanz seitens der einschlägigen Musikmedien ausgesetzt war. Die beiden Orlando-Brüder saßen zum Glück sattelfest auf dem in der jüngeren Vergangenheit einigen Personalwechseln ausgesetzten Besetzungskarussell und so agieren Novembre neuzeitlich lediglich als Trio. Dies tat der kreativen Seite jedoch keinerlei Abbruch, im Gegenteil, es scheint, als wären die aktuellen Kompositionen noch eine Ecke ausgereifter als bisher von Novembre gewohnt. „Novembrine Waltz“ liegt trotzdem exakt in der bisherigen künstlerischen Direktive der Italiener und erinnert in der schier endlos anmutenden opulenten Bandbreite seiner melancholischen Dramen ständig an Depri-Kapellen wie Katatonia, Opeth oder auch ältere Anathema. Stark emotional ausgerichteter Dark-Metal, der mit vielerlei Gefühlsebenen dealt, von denen jedoch auf keiner etwas Fröhliches oder Erheiterndes zu hören ist. Theatralik und Epik können demnach auch erneut als alles überschreibende Schlagworte in das musikalische Profil Novembres geschrieben werden. Hervorragend wurde auch der Auftritt der ehemaligen 3rd And The Mortal-Aktrice Ann-Mari Edvardsen umgesetzt, die mit ihrer tremolösen Stimme die gelungene Coverversion „Cloudbusting“ von Pop-Ikone Kate Bush verfeinert. Für eine enorme klangliche Tiefe sorgte auch hier wieder Terje Refsnes mit seinem Sound Suite Studio. Wer wünscht den Italienern bei diesen rundum gelungenen Zutaten nicht endlich den ganz großen Erfolg auch hier bei uns, den sie in ihrer Heimat sowieso schon lange genießen…
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