Mit dem Vorboten in Form der EP „Death Seed“ haben sich Funker Vogt aus Hameln nach einer längeren Pause sehr vielversprechend zurückgemeldet. Den vakanten Posten des Schreihalses füllt mittlerweile Bastian Polak souverän aus. Was sich bei der Vorabauskopplung bereits andeutete, bewahrheitet sich auf „Final Construct“: Funker Vogt sind gestärkt aus der Pause zurückgekommen. „We‘re going straight to the top“, heißt es im Opener „The Signaller“ und darf gerne auch als auf die Band bezogenes Statement gewertet werden. Musiker Gerrit Thomas sorgt wie gewohnt für treibend-aggressiven Electro-Sound der Marke „auf die Zwölf“, während Bastian seine unbestreitbaren Talente als Shouter gewinnbringend einsetzt. Denn wo Funker Vogt draufsteht, ist auch Funker Vogt drin. Songs wie das marschierende „Zinnsoldat“ oder „Sternenstaub“ bieten zwar keine Überraschungen in ihrem Arrangement, sind aber handwerklich nach wie vor über jeden Zweifel erhaben. Was aber nicht bedeutet, dass sich die Funker gnadenlos durch ihre Songs knüppeln. Polaks stimmliche Bandbreite erlaubt es Gerrit, kleine kompositorische Ausflüge zu wagen. Die Überraschungen hält das Projekt in der limitierten Doppel-CD-Ausgabe des Albums bereit. Dort finden sich mit dem epochalen „Tiefer“ und dem abschließenden „Im Auge des Orkans“, einer klassisch angehauchten Nummer im Walzertakt, zwei unkonventionelle, aber äußerst gelungene Stücke, die auch nach so vielen Jahren im Musikgeschäft immer noch eine neue Facette der Funker zeigt.

Daniel Dreßler

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