Bereits ihr dreizehntes Album präsentieren uns die italienischen Ataraxia und das nur knapp ein Jahr nach ihrer letzten hervorragenden Veröffentlichung „Suenos“. Sechs Songs und ein hidden Track können hier einmal mehr beweisen, daß Ataraxia zur Speerspitze der tiefgängigen, historisch inspirierten und weitestgehend akustisch gehaltenen Musik gehören. Wieder einmal reißen die Wanderer zwischen den Welten (wie sie sich selbst nennen) den Zuhörer mit, entführen ihn in mystische Welten, verströmen geheimnisvolle, orientalische Düfte, lassen das Tanzbein zucken oder hypnotisieren ganz einfach. Dominant ist hierbei die unübertroffene Stimme von Francesca Nicoli, die besonders bei dem hervorragenden (bearbeiteten) mittelalterlichem türkischen Lied „Jarem Gitti“ bezaubert. Inhaltlich geht es dieses Mal nicht um ein bestimmtes Konzept oder ein historisches Thema, sondern laut Ataraxia um „Liebe in all ihrer Kraft und Macht, ihrem Licht, ihrer Stärke, es geht um einzigartige Liebe, die vom Schicksal gesteuert wird, um die Liebe, die ausgewählte Seelen nach Jahrhunderten der Einsamkeit vereinigt…“ Dieses Grundgefühl merkt man dem Album deutlich an, denn die Musik wirkt klar und hell wie ein sprudelnder Bach, und selbst die wenigen mittelalterlich inspirierten Stücke sind (wie man es von Ataraxia gewöhnt ist) freundlich und lebendig interpretiert. Inspiriert wurde das Album unter anderem von dem Lied des Solomon und dem spätmittelalterlichem Wandteppich „La Dame A La Licorne“, aber vor allem von den persönlichen und intimen Gefühle der Mitglieder von Ataraxia. Ein Album, das trotz vieler typischer Ataraxia-Elemente zu überraschen vermag und neue Horizonte aufweist.
Veröffentlicht: