Review
Artist: ATARAXIA
Titel: Suenos
- Artist: ATARAXIA
- Label/Vetrieb: Cold Meat Industry, Cruel Moon, EFA
Die italienischen Allroundkünstler rund um Francesca Nicoli haben mit „Suenos“ ihren mittlerweile elften Tonträger zur Welt gebracht, der einmal mehr beweist, daß das Mittelalter mehr als lebendig ist und der Geist alter Zeiten auch in „modernen“ Herzen herrschen kann. „Suenos“ ist spanisch und bedeutet soviel wie „Träume“. Der Traum wiederum ist das Konzept dieses Albums ÔÇô wie verschiedene Träume einer Nacht sind auch die drei Teile des Albums zu verstehen, die musikalisch wie thematisch erst sehr unvereinbar anmuten, um dann einen gemeinsamen Pfad zu offenbaren, der sie doch wieder verbindet. Der erste Teil des Albums ÔÇô „Ego Promitto Domino“ beschreibt die Suche, das Wandern fernen Welten entgegen und ist dementsprechend mit typischer, rhythmischer und lebendiger Mittelaltermusik ausgefüllt. Der zweite Teil, „LÔÇÖame dÔÇÖeau“ ÔÇô steht für das Insichkehren an einem Ziel (hier: dem See), das Reflektieren und „zu sich selbst kommen“, und so ist die Musik ruhiger und sehr gesangsdominiert. Flöte, Bodhrantrommeln und der markante Gesang von Nicola und ihren männlichen Mitstreitern sind mitreißend und eine Geschmacksfrage. Der dritte Teil schließlich ist mit „Sandy Dunes“ betitelt und beschreibt die Fortsetzung der Reise dem Orient entgegen ÔÇô der private Kreuzzug wechselt zwischen Realität und Traumdimension, Beerdigung und Wiedergeburt treffen aufeinander und auch die verschiedenen Emotionen, die die Musiker während der Reise überkamen, finden musikalischen Ausdruck. Musikalische Highlights sind zweifelsohne das mittelalterliche „Belle Jolande“ und das neofolkige „Encrucijada“, das gesanglich etwas an Andrea M. Haugen erinnert.
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