Man sagt, das zweite Album sei das schwierigste. Mit diesem gilt es für eine Band, zu entscheiden, ob es sich bei ihr um eine Eintagsfliege oder einen Newcomer mit genügend Potential zum Oberligaspieler handelt. Im Falle von Zeromancer stand das zwar nicht wirklich zur Frage, aber nach ihrem grandiosen Debüt „Clone Your Lover“ waren die Erwartungen an die Newcomer des letzten Jahres natürlich hoch. Also, um es kurz zu machen, „Eurotrash“ übertrifft die kühnsten Hoffnungen, wie der „Clone Your Lover“-Nachfolger hätte ausfallen können. Angefangen von den typischen Zeromancer-Brettern wie „Doctor Online“ oder „Need You Like A Drug“ bis hin zu waschechten Seigmen-Nummern wie „Germany“, „Philharmonic“ oder dem an Melancholie kaum zu übertreffenden „Cupola“ ist hier alles zu finden, was man von einem würdigen zweiten Album erwarten würde. Alles wirkt etwas erwachsener, ausgereifter, und man hört, mit wieviel Liebe zum Detail hier vorgegangen wurde. Kim Ljungs Lyrics pendeln diesmal, wie auch die Songs selbst, zwischen Direktheit und Introvertiertheit, was die Seigmen-Fans begrüßen werden, da es die Band wieder ein Stück näher in die Richtung großer Songs befördert. Produzent Stefan Glaumann (Clawfinger, Rammstein) hat dem Album einen druckvollen Sound verpaßt, der dem Pop-Appeal der Band angemessen ist, ohne die nötige Roughness vermissen zu lassen. Die Arrangements, aber auch das Gitarrenspiel, sind wesentlich ausgearbeiteter als auf dem Vorgänger, wobei letzteres dem Umstand zu verdanken ist, daß der erst spät zur Band dazugekommene Stringworker Chris Schleyer hier erstmals zum vollen Einsatz kommt. So ist das Album aus einem um so stärkeren Bandgefüge heraus entstanden, was sich in lagerfeuermäßig anmutenden Songs wie „Wannabe“ zum Ausdruck bringt. Oder in der auf den letzten Drücker noch dazugekommenen Real Life-Coverversion „Send Me An Angel“, die eurotrashiger nicht sein könnte. Apropos, nicht zu vergessen wären da natürlich auch der Titelsong mit seinen zum Mitsingen einladenden Lyrics, oder
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