Neben „Pearl Harbor“ dürfte „Tomb Raider“ wohl der gehypteste Film dieses Sommers sein. Kein Wunder also, daß auch das im Vorfeld erschienene Soundtrackalbum nicht kleckert, sondern mächtig klotzt. Nicht weniger als drei etwa zur gleichen Zeit ausgekoppelte Singles fungieren als Zugpferde, nämlich U2s „Elevation“ (remixed von Ex-NIN Drummer Chris Vrenna), „Get UR Freak On“ von der für schlanke, bleiche Jungs wie mich schwer zu ertragenden Missy Elliot (featuring Nelly „jeder in der Redaktion kennt ihren Namen, aber wahrscheinlich nur Abresche weiß, wie sie klingt“ Furtado), sowie das von Großmeister Reznor extra für den Film zusammengezimmerte neue Nine Inch Nails-Stück „Deep“, das aus den „Fragile“-Sessions stammen könnte und zwar keine Sensation, aber immerhin ein Ohrwurm ist. Aber auch die hinteren Ränge werden von illustren Gästen besetzt, so tummeln sich hier die Chemical Brothers mit dem fluffigen „Galaxy Bounce“, Fluke mit einem Edit ihres Klassikers „Absurd“, Fatboy Slim, Basement Jaxx, Moby, Delerium, Leftfield und die Jungs von Groove Armada. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch der Beitrag der Toten Hosen, „In Control“, mit dem dieser durchweg unterhaltsame Soundtrack-Sampler ausklingt. Mit diesem Song haben die Düsseldorfer nämlich den eindrucksvollen Beweis abgeliefert, daß, nachdem sie schon eine Stadionband geworden sind, in ihnen auch das Zeug zum Hollywood Player steckt. Wär schön, wenn der Film nur halb so gut wär wie der Soundtrack.
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