Passion Fall ist das neue Album der österreichischen Formation Olemus. Man hat sich aufgemacht, mit haßerfülltem Thrash-Metal seine Version von zeitgenössischem Musizieren zu verbreiten, die überraschend auch die nötigen kontrastierenden Momente der zurückgezogenen Besinnlichkeit enthält. Der sehr abwechslungsreiche Gesang von Frontmann Robert Bogner zitiert sehr oft Vorbilder aus dem Death- und auch dem Black-Metal-Bereich, jedoch zweiteres eher sehr selten. Die neun enthaltenen Kompositionen pendeln geschickt zwischen allen denkbaren emotionalen Zuständen hin und her, ohne jedoch unentschlossen zu wirken. Auffallend ausgefeilt und auch transparent produziert, bleiben klanglich keine Wünsche offen. So ist „Passion Fall“ beileibe keine CD, welche man mal eben so zwischendurch hören sollte. Songs wie der dramatische Opener „Bleeding“, „Dead Heart Goddess“, „Forever“ oder „When Suns Collide“ erschließen sich nur zögerlich, um dann aber sehr stark auf das Gemüt zu wirken. Allerlei Stilmittel verwenden Olemus nicht um ihrer Selbst willen, sondern als zur konfusen Gesamtstimmung beitragende Gestaltungselemente. Ständig präsente Keyboardbegleitung, springlebendiges Riffing und unkonventionelle Melodieführung machen aus „Passion Fall“ eine Veröffentlichung für Metal-Fans, die es gern abseits des Gewohnten haben. So sichert die genußvolle Rezeption solcher Outsider-Releases am Ende eine gewisse Exklusivität, die für die erhöhte Aufmerksamkeit aber voll zu entschädigen weiß.
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