Musikalisch stark verbessert und sich ihrer kreativen Möglichkeiten um einiges bewußter als noch auf dem Debütalbum „Passion Fall“ wirken Olemus auf ihrem zweiten Langspieler. „Egod“, bedeutungsambivalent zu sehen und aus den Worten „Ego“ und „God“ zusammengesetzt, zeigt die ü»sterreicher Dark Metal-Connection in erfreulich unerwarteter Hochform. Der betont am neumodischen produktionsklanglichen Erscheinungsbild orientierte Gesamtsound des hörbar ebenso kompositorisch wie spieltechnisch gereiften Quartetts birgt instrumentale und digitale Zugeständnisse an die Moderne. Trotzdem vernachlässigen Olemus ihre anfänglich favorisierten todesmetallischen Songgrundmuster nicht, diese wurden lediglich um einige wohldosierte Modifikationselemente dezenter elektronischer Natur erweitert. Besonders angenehm auffallend und aufgrund ihrer stellenweise massivtragenden Rolle irgendwie auch längst überfällig plaziert wirken die neuerlich forciert eingesetzten klaren Gesangslinien, welche den ansonsten wie gewohnt vorherrschenden Grollgesang prächtig zu assistieren wissen. Atmosphärisch zweckdienliche und melodische Keyboardkonturierung tut neben kraftvoll inszeniertem Riffing ein ü£briges, aus „Egod“ eine sehr empfehlenswerte Veröffentlichung zu machen.
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