Die attraktive italienische Mitternachtssängerin Morgan Lacroix fiel durch das 2001er Debütalbum „Fairy Tales From HellÔÇÖs Caves“ auf, nun veröffentlicht sie mit ihrer Band Mandragora Scream den Nachfolger. Die zuvor stilistisch befahrene Route wurde vollends beibehalten. So stellt auch „A Whisper Of Dew“ eine nicht allzu leicht zugängliche Individualversion poppigen Gothic Rocks mit forcierten Dark Wave-Anleihen dar. Lacroix steht mit ihrer klagend melancholischen, latent sehnsüchtig leidenden Seelenschmerzstimme auch auf dieser Veröffentlichung im Mittelpunkt des dunkelmusikalischen Geschehens, was sich wieder allein schon durch das aktuelle Albumcover vorab offenbart. „A Whisper Of Dew“ entströmt dieselbe unerklärlich morbide und stark befremdliche Faszination, welche schon das dadurch nicht von jedermann gleichermaßen geschätzte Debüt von Mandragora Scream freizusetzen wußte. Aufwendige Effekthascherei der Produktion oder gar publikumsgeile Sensationslüsternheit im Image sind auch hier nicht zu finden. Sondern vielmehr durchgehend besonnenes Musizieren mit aller stimmungsdienlichen Bedacht, versetzt mit Morgans ausdrucksstarkem und doch überaus zerbrechlich wirkendem Organ. Ich könnte ihr stundenlang zuhören. Sämtliche Kompositionen dieses Werkes sind mit schier endlos trauernden Melodien, bedrückenden Atmosphären und labend besinnlichen Momenten schwelgerischer Suche nach scheinbarer spiritueller Geistesreinigung durchzogen. Ob das Quartett und seine sehr emotional agierende Frontfrau es mit „A Whisper Of Dew“ diesmal erfolgsmäßig packt, kann ich nicht sagen. Aber Mandragora Scream dürfen sich mit Sicherheit eine weitere sehr eigenständige Scheibe in die Bandhistorie meißeln.
Veröffentlicht: