Sehr verehrtes Publikum: Damenwahl! Einmal mehr der begehrteste Mann im ganzen Blues-Punkrock-Schuppen: New Yorks finest – Jonathan Spencer (samt Band). Verheiratet mit Boss Hog Chefin Cristina Martinez, Familienvater und neuerdings mit „Shaft“-mäßigen Koteletten unterwegs rockt Mr. Spencer einmal mehr die Säle zum Exzeß. Und zusätzlich noch im Gepäck: Total neues Album, staun! „Plastic Fang“, keiner bringt heute noch so täuschend echt den leidensschwangeren Blues auf die Bühne/ Platte, wie das Gespann Spencer/ Bauer/ Simmins, das auch auf dem `02er Werk dermaßen gekonnt die blauen Noten in pure Rotz-Rebellion verpackt, als müßte man sich tatsächlich noch als Auslieferer für kaltes China-Fastfood, verloren gegangene Eilbriefe oder Supermarkt-Online-Bestellungen verdingen. Sicher hat man schon mit sämtlichen großen Namen gespielt, doch letztendlich ist das auch ziemlich egal. Blues Explosion = Happening. Bis zur Schmerzgrenze belästigt fühlen sich die einen, himmelhoch jauchzend dagegen hört man die überwiegende Opposition die Vorzüge des verfremdeten JSBX-Mississippi-Sounds ganze Häuserblocks entfernt ohne Unterlaß lobpreisen. Ist natürlich übertrieben, genau wie das Info, in dem „aus der Rock ’n Roll-Gruft (…) just in diesem Moment ein böser Mond aufgeht.“ ü£bertrieben zwar, doch nicht unwahr, keineswegs. Was Peter Jackson für die Horrorfilm-Szene bedeutet, das stellt Spencer in Sachen Blues(rock) dar. Rebell, Revolutionär, Enfant Terrible, Rock-Rentner ohne Rock-Rente. Er spielt sich die Finger wund, er winselt, schreit, haucht, gestikuliert und manchmal singt er auch. Songs mit Titeln wie „She Said“ (mithin der Sommerhit für alle Non-Badesee/ Freibad-Fans), „Killer Wolf“, „Shakin‘ Rock ‚N Roll Tonight“ und „Mean Heart“. Er hat das Plastikgebiß aus dem Automaten gezogen. Erhältlich auf CD und Vinyl. Er ist: Jon Spencer, Mr. Bluesrock himself. Angenehm,
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