In ähnlich wiederkehrender Regelmäßigkeit, mit der Lucy dem fast schon bemitleidenswerten Charlie Brown den Football beim Kick Off nur knapp vor dem potentiell Glorie verheißenden Tritt wegzieht, tauchen auch die amerikanischen Skum-Punk-Könige von Antiseen mit ihren Alben auf der musikalischen Bildfläche auf. „…GG is smiling up in scum fuck heaven“ heißt es da vielsagend im letzten Satz des Labelinfos und in der Tat: Extrem-Punkrocker G.G. Allin (R.I.P.) hätte wohl seine wahre Freude am neuesten Werk der vier Freunde aus Gewaltshausen, höchstwahrscheinlich einem kleinen Kaff in der Wüste, in dem der Waffenbesitz Pflicht, der Alkohol- und Drogenkonsum per Einwohner gesetzlich genauso in den bundesstaatlichen Richtlinien verankert ist wie der Tattoo-Anteil und die Verbundenheit zu Sex und Rock ‚N Roll schon mit der Muttermilch aufgesogen wird. Wie anders ließen sich sonst echte real r’nr-underground-Songs wie „Guns Ablazin’“, „Talk Show Trash“ oder „Suicide Boogie“ erklärenüAntiseen halten wacker alte Traditionen aufrecht, setzen die „Punk muß gefährlich und unberechenbar bleiben“-Parolen ü¡ la Mike Ness (Social Distortion) oder Greg Graffin (Bad Religion) noch ohne 30-köpfige Security-Mannschaft, Fünf-Sterne-Catering und weißen Limos, dafür aber mit jeder Menge Schweiß, Bier und sonstigen Körperflüssigkeiten in die Tat um, interpretieren gar das ’77er „Commando“ der unnahbaren Ramones (R.I.P. Vol. 2) neu und zeigen sich auch sonst von ihrer rohesten Seite, wegen der der verblichene König aller Punkrocker auf seiner blitze-durchzogenen Gewitterwolke mit Sicherheit das eine oder andere Grinsen durch den eigenkot/ -kotze/ -blut-verschmierten Bart scheinen lassen würde. Bang on, bad boys from Brutalsville!
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