In einem offiziellen Statement des WGT-Veranstalters auf dessen Webseite heißt es, „Fakt ist, dass wir weiterhin an unterschiedlichen Möglichkeiten einer Umsetzung arbeiten und das WGT zu Pfingsten durchführen wollen, in welcher Form auch immer.“ Zur Begründung heißt es: „Das WGT kann nur bedingt als Großveranstaltung betrachtet werden, insbesondere aber nicht in dem bereits von einigen Bundesländern definierten Sinne. Beim WGT handelt es sich bekanntermaßen um eine dezentrale Veranstaltung. Die zahlreichen Spielstätten, faktisch alle mit einer Dauerkonzession versehen, sind über die gesamte Stadt verteilt und bieten unterschiedliche Kapazitäten. Nimmt man dies als Basis, eröffnen sich vielfältige Optionen, das WGT in einer alternativen Form, den Widrigkeiten zum Trotz, umzusetzen.“
Bekanntermaßen zog das von Seiten der Szene viel Empörung nach sich. Es wurde den Veranstaltern vorgeworfen, angesichts der Pandemie aus gesundheitlicher Sicht unverantwortlich zu handeln und ebenso oft wurde mangelnde Planungssicherheit beklagt. Wir fragten beim Oberbürgermeister der Stadt Leipzig nach, wie wahrscheinlich eine Durchführung des Wave Gotik Treffens in diesem Jahr trotz eigentlich eindeutiger Verbote der Bundesregierung für Großveranstaltungen bis 31.08.2020 ist. Schließlich gilt weiterhin die Abstandsregel. Es sollen nicht mehr als zwei Personen oder Familien zusammentreffen, sodass eigentlich nicht einmal das Viktorianische Picknick im Freien stattfinden könnte. Zudem sind Veranstaltungen und Konzerte generell bislang nicht gestattet und Bands und Besucher aus dem Ausland könnten zum Teil gar nicht anreisen. Außerdem sind Hotels nach wie vor nur für Geschäftsreisende geöffnet.
In der Antwort im Auftrag des Oberbürgermeisters heißt es: „Wir als Stadt haben da wenig Spielraum. Der Freistaat hat Großveranstaltungen bis einschließlich 31.08.2020 untersagt, da diese in der Infektionsdynamik eine große Rolle spielen.“ Außerdem wird angemerkt: „Beachtet man zudem, dass etwa Konzerte/Open Airs, Übernachtungen in Hotels und Einreisen international nicht möglich sind, fragt man sich rein subjektiv, wie das praktisch ablaufen soll.“
Kurzum: So sehr wir Konzerte und Festivals selbst auch vermissen, wir glauben nicht, dass eine Durchführung des WGT angesichts der Umstände möglich oder vernünftig wäre. Lassen wir uns überraschen, was sich in dieser Causa noch tut.
(SB)
Foto: Jörg Seiche
www.wave-gotik-treffen.de