Stone Cavalli „Kill Violence“
(Atypeek/Sand Music)
Ganz schön roher Indie-Postpunk-Rock: Stone Cavalli aus italien liefern auf ihrer sieben Songs umfassenden EP ein sehr treibendes Stück Gesellschaftskritik. Die ersten Takte führen mit ihren Synthie-Akkorden etwas in die Irre, dann brechen die mal stampfenden, mal zuckenden, manchmal sogar bluesigen Songs mit ungestümer Energie heraus. Die Stimme des Gitarristen Simon klingt nach einem hübschen Reibeisen, während er seine Saiten bis zum Jaulen quält – wie etwa im Song „Chapter Nineteen“. Gerade dieser erinnert an eine erdige Version dessen, was man oft von The Fall zu hören bekam. Andere könnten die verzerrte Version von verschollenen Songs von Sonic Youth oder Dinosaur Jr. sein. Allen mangelt es ein wenig an Ohrwurmigkeit, aber sie sind alle grundsolides Rock-Handwerk mit echten Aggressionen und einem ehrlichen Anliegen, wie man schon dem Titel „Kill Violence“ entnehmen kann. Ein Duo mit Potenzial.
Georg Howahl
Rezension aus Sonic Seducer, Ausgabe 03/2018.