Vivid aus Salzgitter waren schon immer eine zwiespältige Angelegenheit. Mit unangenehm langhaarigem Quengel-Alternative konnten sie den Echo-Nachwuchspreis einheimsen, mit „Go!“ folgte ein adäquat langweiliges Album – nicht interessant also, wäre da auf der zweiten Platte nicht der Hit „Off We Go“ gewesen, der hoffentlich nicht nur mir mehr als einmal wohliges Herzbluten beschert hat. Zauberhaft! Ebenso furios geht’s auf „All Auto“ mit dem rockigen Killer „Smash“ los. Aber Vivid wären nicht Vivid, würde nicht auf den folgenden zehn Stücken plus Ghosttrack wieder alles an seinen Platz fallen, will heißen: Aufregend ist es immer noch nicht, was die Band auf Albumlänge präsentiert. Braves alternatives Geschremmsel, mal mehr, mal weniger vorlaut, oft balladesk (ohne jedoch je die Klasse von „Off We Go“ zu erreichen) und leider wenig inspiriert. „Smash“ rockt das Haus und reißt mit, „Warp Drive“ kickt unerwarteter Weise die Space-Rock-Scheiße, und das war’s dann auch schon fast. Sicher ist es nicht ausgeschlossen, daß sich der eine oder andere Song durch stetige Berieselung noch zum Hit entwickeln wird, die im Bandnamen festgeschriebene Lebhaftigkeit des Ganzen bleibt aber weiterhin fragwürdig. Und bitte demnächst keine Single mit Ingo Appelt.
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