Hier nun also das reguläre zweite Unheilig-Album, nachdem deren Sänger Der Graf letzten November einen Ausflug in weihnachtliche Gefilde unternahm und mit „Frohes Fest“ seine ganz eigene Interpretation diverser Weihnachtslieder veröffentlichte. Mit „Das 2. Gebot“ schließen Unheilig nun nahtlos ans Debüt „Phosphor“ an. Zwölf durchgehend tanzbare und sehr eingängige Songs, von ihrer Dynamik streckenweise etwas an Rammstein erinnernd, prasseln auf den geneigten Hörer ein und dank ihrer Eingängigkeit dürften die hauptsächlich elektronischen Klänge in absehbarer Zukunft wohl in sämtlichen Szenediscos Land auf Land ab zum Standardrepertoire gehören. Glücklicherweise bewegen sich die dieses Mal komplett in Deutsch gehaltenen Texte auf der Klischeeskala irgendwo im Mittelfeld, so daß es längst nicht so peinlich wird wie bei vielen anderen Bands. Mit „Sternenschiff“ gibt es sogar eine wunderschöne Ballade, die es tatsächlich verdient hätte, Wolfsheims aktueller Single „Kein zurück“ bezüglich Charts und Airplay ernsthaft Konkurrenz zu machen, wobei hier, im Gegensatz zu einigen anderen Stücken, Jose Alvarez-Brill nicht als Produzent verantwortlich zeichnet. Verkaufstechnisch gibt es, ganz clever, natürlich eine limitierte Erstauflage inklusive Bonus-CD, auf der sich neben vier weiteren Stücken auch eine Coverversion von Sisters Of Mercys „This Corrosion“ gibt. Die Fans wirdÔÇÖs freuen, das Label wohl auch.
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