Review
Artist: Tomas Barfod
Titel: Love Me
- Artist: Tomas Barfod
- Label/Vetrieb: n/a
Tomas Barfod
„Love Me“
(Secretly Canadian/Cargo)
Nun, dann wollen wir doch mal hoffen, dass Tomas Barfod tatsächlich geliebt wird. Nicht, dass er noch genauso Rotz und Wasser heult wie die Mannsbilder im „Every Minute Alone“-Video seiner Hauptband WhoMadeWho, wenn sie ihre Unfähigkeit in Sachen Bügeln oder Zusammenschrauben von IKEA-Möbeln demonstrieren. Die Fähigkeiten des zwischen Kalifornien und Kopenhagen pendelnden Dänen hingegen sind unumstritten: Schon sein Debüt „Salton Sea“ zeigte ihn als umsichtigen Arrangeur elektronischer Popmusik mit einem Fuß in der Clubtür. Ähnliches gilt nun für dieses reduziert-reizende Album, das seine Wurzeln nicht nur in der songorientierten Fortsetzung minimaler Elektronik, sondern auch in träumerisch zerfließendem Indie-Folk hat. Passend zu Letzterem geben sich der US-Singer-Songwriter Luke Temple und David Yellen von Night Beds aus Nashville als Vokalisten die Ehre und heben „Love Me“ auf eine höhere Ebene countryfizierter Psychedelia. Zwischen diesen Polen rumpelt es allerdings auch durchaus tanzbar: WhoMadeWho-Frontmann Jeppe Kjellberg darf auf dem Vocoder-Klopfer „Blue Matter“ nicht fehlen, die Schwedin Nina Kinert schraubt neben der Auskopplung „Pulsing“ drei weitere Songs in himmlische Höhen, und Sleep Party People-Mastermind Brian Batz macht aus „Honey“ ein bunt klackerndes Stück Dreampop. Und so hält „Love Me“ das, was Barfods Single „True To You“ mit Super Furry Animals-Fuselbart Gruff Rhys anlässlich des Record Store Day versprach – dass diese hier fehlt, ist das einzig Kritikwürdige an diesem Album.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 06/2014
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