Geht der Wahnsinn weiterüBei Tomahawk handelt es sich um ein weiteres Projekt des ehemaligen Faith No More-Bosses Mike Patton, dessen todkranke Grindcore-Freejazz-Monstrosität Fantümas einem mit seiner Schock-ü¤sthetik aus geistesgestörtem Geschrei, Noise-Ausbrüchen und Speed-Metal Ohren und Geist noch wochenlang brummen ließ. Reichlich abgeschädelt ist Patton auch bei Tomahawk unterwegs (diesmal unter Mithilfe von Kollegen von Helmet, Jesus Lizard und erneut den Melvins), schreibt aber diesmal für seine Verhältnisse herkömmliche Songs und instrumentiert sie beinahe so, wie man es von einer Rockband erwarten würde. Knurrige Rhythmusgitarren, dunkler Psycho-Blues und flirrende Keyboard-Flächen drohen jedoch auch hier jeden Moment in pures Chaos auszuarten, und wenn Patton ab und zu die Röchel- und Brüllaffen-Anfälle packen, regiert wieder mal kurz der Psychoterror. Trotzdem überwiegt bei Tomahawk diesmal die ÔÇÜrichtige‘ Musik, und daß der hinterhältigste Häcksler dabei ausgerechnet den Titel „Pop 1“ trägt, ist wahrscheinlich wieder so ein aggressiver Witz, den man wohl nur bei fortgeschrittenem Haarwuchs im Ohrläppchen verstehen kann. Ungefährer Standort: Jim Foetus nach Auffressen seiner kompletten Big-Band-Platten. Mahlzeit.
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