Review
Artist: The Vacant Lots
Titel: Endless Night
- Artist: The Vacant Lots
- Label/Vetrieb: n/a
The Vacant Lots „Endless Night“
(Metropolis/Soulfood)
Psychedelischer Minimal-Rock’n’Roll mit Glampunk-Attitüde, samt Alan Vega im Schlepptau („Suicide Note“) – das klingt aufregender, als es sich bei näherer Betrachtung erweist. Stylisch korrekt lassen die New Yorker Jared Artaud und Brian MacFayden auf ihrem Zweitwerk (die bisherigen Kleinformate nicht mitgerechnet) Ecken, Kanten und Rundungen eine Spur zu sehr vermissen. Was als Reenactment von The Jesus And Mary Chain auf Hippietum verstanden werden könnte, kapituliert willentlich vor der eigenen Coolness, die selbstredend zur dreisten Lässigkeit verführt. Man höre etwa das lasziv verpeilte „Empty Space“ – und verstehe. Doch Obacht! Beim Betrachten des Artworks begibt sich der Magen in die Rückwärtsbewegung. Aus der mit Bourbon versetzten Kotze – mit sauber gebliebener Spandex-Jeans als Beinkleid – emporsteigend, lässt sich „Endless Night“ wohl am besten nachvollziehen. Wir warten auf die Dämmerung. Und erfreuen uns an einem Tag, an dessen Ende Alan Vega (ja, er ist und bleibt ein Gott des Sleaze-Realismus) uns gemahnt, die kommende Nacht erneut zu schwitzen. Besonders schön auch die „Hey Joe“-Hendrix-Reminiszenz „Dividing Light“. Definitiv nichts für Gesundbeter.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 07/2017
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