Das Debüt „Journal Of Trauma“ habe ich leider verpaßt, aber die Beiträge zu den Diva Ex Machina Samplern haben mich auf amerikanischen The Razor Skyline aufmerksam gemacht. Allen voran die extraordinäre Arbeit am Mikrophon von Karen Kardell hat es mir angetan: Auch auf dem zweiten Album klingt sie so richtig schön nach Goth: leicht angeschrägt, nicht heavenly und doch hoch, kraftvoll und zerbrechlich zugleich – einfach nur gut. Die Gitarren sind auch 100 % Goth, wenn sie denn mal zum Einsatz kommen, was nur selten der Fall ist. Dominiert wird „Fade And Sustain“ ganz eindeutig von Elektronik. Diese gibt sich vielseitig, mal eher als Harmonielieferant, mal scheinbar dem Gesang übergeordnet, so daß ich eher von Electro und Synthie als von Goth sprechen würde. A propos Gesang, Jay Tye von Soil & Eclipse steuert backing vocals bei, aber, lieber Jay, gegen Karen hast du bei einem bekennenden female vocals fanatic wie mir keine Schnitte. Ihre zum Teil getragen, mit langgezogenen Silben vorgebrachte Performance drückt eine ungeheure Sehnsucht aus, Sehnsucht, an der man sich verzehren kann, Sehnsucht, wie sie die Normalo-Rock-Popper nie kennenlernen werden.
Veröffentlicht: 1999
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