Keine Frage: Natürlich war es die Zeit wert, auf dieses Livealbum zu warten. 50 Jahre vielleicht und wenn’s sein muß auch noch mal doppelt so viele oben drauf. Erfreuen sich schon gewisse Auszüge und Textzeilen des vergangenen Werkes des letzten echten Bluesman bisweilen in lustig-bierseeligen Runden des engsten Redaktionszirkels bis zum heutigen Tage einer immer weiter anwachsenden Beliebtheit, so muß dies selbstredend mit einem Longplayer der Bühnenqualitäten des mittlerweile weit über 70-jährigen Blues-Opas und seiner zwei (!!) Mitstreiter fast schon zwingend ausgebaut werden. Natürlich wäre es keinesfalls ungerechtfertigt, die ganze Historie des Großen Alten Mannes der traurigen Noten noch einmal komplett von vorne aufzurollen, jedoch soll dies mit Verweis auf die Kritik des letzten Studioalbums von Grandpa Burnside hier bewußt vermieden werden. Und was soll man über „Burnside On Burnside“ großes sagenüDer in Würde gealterte Herr vom Mississippi spielt sie alle an die Wand mit seinem weisen Lächeln, dem durchgeschwitzten Hemd, seinen schneeweißen dritten (ü Zähnen und einer Fingerfertigkeit, die selbst Clapton gerne hätte, mit Songs, für die Bo Diddley ohne Zweifel töten würde und mit einer Authentizität, die dem hartgesottensten Blueser im ganzen Delta noch die Tränen in die ü¤uglein treiben würde. Dennoch artet die dargebotene Performance nicht wie so oft bei anderen gesehen in reine Selbstbemitleidung aus, weiß Kollege R.L. zwischen den Songs doch immer wieder die eine oder andere Anekdote zu Vita und Songs zum besten zu geben. Einziger Wehrmutstropfen: Auf das redaktionsinterne Fave „R.L.’s Story“ muß hier leider verzichtet werden, doch darüber sehen wir nach kurzer Abstimmung einhellig großzügig hinweg.
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