Die Band hat die vergangenen acht Jahre seit ihrem letzten Album gelebt, ohne neue Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten. Das fällt besonders beim Sound auf. Während die ersten beiden Alben klanglich sehr bewußt mit den Gegensätzen von Sigrid Hausens Stimme und kalt wirkenden Sounds spielten, ist der eher naturalistische Sound bei vielen Songs auf „III“ etwas durchaus Neues. Wieder ist mittelalterliche Literatur die Vorlage zur Musik. Qntals Konzeptalbum zum Thema „Tristan“, das ausgehend von der bretonischen Urfassung Berüuls schnell zu einem der populärsten Stoffe des Mittelalters wurde, spannt einen sehr vielseitigen Bogen in der Umsetzung: Michael Popp, Syrah und der neue Keyboarder Philipp Groth schaffen eine spannende Kombination von Ambient, Pop und World Music. Die Titel wirken stärker als früher wie Songs, wodurch man „III“ gut als Album in mehreren Kapiteln begreifen kann. Die unterschiedlichen Stilmittel grenzen ab und machen auch deshalb Sinn. Wer wie bei den ersten beiden Alben vor allem experimentierfreudige, oft sperrige Sounds erwartet, liegt falsch. Doch Qntal haben ein sehr abwechslungsreiches Album geschaffen, das mit Vielfalt überzeugt.
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