Review
Artist: Poets Of The Fall
Titel: Jealous Gods
- Artist: Poets Of The Fall
- Label/Vetrieb: n/a
Poets Of The Fall
„Jealous Gods“
(Insomniac Music/OMN Label Services/Rough Trade)
Eine heimliche oder auch unheimliche Vorliebe für PC-Games? Jedem, der jetzt ja sagt, könnten Poets Of The Fall ein Begriff sein. Deren Songs „Late Goodbye“ und „War“ waren nämlich in den Spielen „Max Payne 2“ beziehungsweise „Alan Wake“ zu hören und sorgten in der Folge für flächendeckende Aufmerksamkeit in der finnischen Heimat der Band. Platin und Musikpreise setzte es dort in schöner Regelmäßigkeit. Mit Studioalbum Nummer sechs soll es für das Quintett auch außerhalb der Landesgrenzen endlich richtig rundgehen. Die Prognose ist günstig angesichts einer Platte wie „Jealous Gods“, die die Härte des Alternative-Rocks zweckdienlich herunterfährt und stattdessen zusehends auf verspielte Elektronik, Prog-verliebte Gitarrenarbeit und wie Butter ins Ohr schleichende Balladen setzt. Dabei können Poets Of The Fall das Tempo allerdings auch deutlich anziehen wie in der Single „Daze“ oder dem so harmonisch wie energisch abdampfenden „Choice Millionaire“. Wenn er in den höchsten Tönen jubiliert, dürfte Sänger Marko Saaresto außerdem die zuletzt ernüchterten Muse-Fans einfangen, während „Love Will Come To You“ in luftiger, aber effektiver Einfachheit halbakustischen Folksongs wie Editors’ „The Phone Book“ nahesteht. Zwar wäre „Jealous Gods“ sicher auch in der Radiorotation gut aufgehoben – doch wer sich schon einmal über Sunrise Avenue geärgert hat, wird das zu schätzen wissen. Auch wenn die Götter vielleicht nicht direkt eifersüchtig werden.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 10/2014
Produkte
Reviews
No results found.