Haben Millencolin sich ihre Daseinsberechtigung bereits auf unzähligen mehr oder minder Freiluftgigs erspielt, sonnen sich die relativ unnötigen, da identitätssuchenden Midtown auf dieser EP doch sehr in der Sonne ihrer Kumpanen. So setzt der Opener „No Cigar“ von Millencolins „Pennybridge Pioneers“-Langspieler auch direkt die Zeichen auf Sturm, und weiter gehtÔÇÿs gewohnt fröhlich-professionell durch die folgenden Tracks „Blackeye“ (previously unreleased) und „Buzzer“ (extended version). Frisch, als gäbe es kein Morgen und schon gar nicht den Kater danach… Erinnerungen an schlammverschmierte Sneaker, der verzweifelten Suche nach einer Kippe und regen/schweißdurchnäßte-dann-aber-wieder-sonnengetrocknete Oberteile werden wach, so daß der emphatisch ausgestoßene „Hail thy, praise the festivalsaison!“-Schlachtruf in der Kehle kitzelt. Man mag ihre Zielgruppe auf circa 14 festlegen, unbestreitbar bleibt doch die altersübergreifende Sonnenscheinerweckungs-Wirkung. Midtown hingegen überspannen den Bogen, sowohl „Let Go“ vom Debüt „Save The World, Lose The Girl“, als auch ihre folgenden, beide previously unreleased, Tracks scheinen das klassische Surf-Punkrock-Rezept eins zu eins umzusetzen. Der eigene Stil bleibt im Verborgenen. Nichtsdestotrotz bietet diese EP eine schöne, wenn auch nicht wirklich notwendigerweise zu besitzende Ergänzung der heimischen Beschallungssammlung. Möge der Sommer ewig währen und das Festivalshirt niemals (von Muttern gewaschenerweise) eingehen. Oder so.
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