Messenger
„Threnodies“
(Inside Out Music/Sony Music)
Entspannt klingende, aber komplex arrangierte Prog-Musik schleicht aus den Lautsprechern und hüllt den Hörer ein: „Threnodies“ ist ein weiteres klares Beispiel dafür, wie sich der Begriff Prog über die Jahre und Jahrzehnte gewandelt hat: wie bei Anathema, Antimatter, Steven Wilson und anderen definiert sich NeoProg nicht über komplexe bis komplizierte Songstrukturen, massive Jazz-Einflüsse und entsprechend rock-unübliche Skalen und Rhythmen, sondern durch das schichtweise Arrangieren und schrittweise Modifizieren wiederkehrender Melodien mit allen heute verfügbaren Mitteln der Produktionstechnik. So könnte man schwören, in „Balearic Blue“ minutenlang die gleiche Melodie zu hören, aber sie entpuppt sich dann doch als eine Vielzahl subtiler Variationen. Messenger können auch laut und schnell, wie sie in „Calyx“ oder dem Hawkwind-inspirierten „Oracles Of War“ zeigen, das Prinzip bleibt aber ähnlich. Störend ist das mitunter arg rumpelnde Schlagzeug, dem man ruhig einen tighteren Sound hätte gönnen können. Eine interessante Mischung aus modernem Progressive Rock und 70er Jahre Classic Rock.
Masi Kriegs
Veröffentlicht: 05/2016
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