Wie nicht anders zu erwarten, haben Marduk nach ihrem Geschwindigkeitsrausch „Panzer Division Marduk“ auf „La Grande Danse Macabre“ das Tempo ein wenig reduziert. Trotzdem hat das Quartett nichts von seiner Brutalität eingebüßt, sie schallt nur wesentlich subtiler durch die Boxen und manifestiert sich in zehn atemberaubenden Kompositionen, die vielfältiger kaum arrangiert sein könnten. Neben höllischen Uptempo-Geschossen wie „Jesus Christ…Sodomized“, „Death Sex Ejaculation“ oder „Azrael“ schleichen sich immer wieder brutale Midtempo-Klopfer rein, die in punkto Intensität neue Maßstäbe setzen. Stellvertretend sei hier der alles überragende Titelsong genannt, der sich auf über acht Minuten streckt und mit mörderischem Riffing glänzt. Gelegentliche instrumentale Zwischenspielchen wirken keineswegs langweilig, sondern steigern gekonnt die Spannung bis sich das nächste Gewitter entleert. Man könnte sagen, die Schweden seien erwachsener geworden, doch mitnichten, „La Grande Danse Macabre“ ist noch immer hart wie ein Eisenpimmel mit dem Unterschied, daß Marduk ihren Haß besser kanalisieren können. Ein großartiges (Death)/Black Metal-Album, das in keiner gut sortierten Sammlung fehlen sollte.
Veröffentlicht: