Hätte nicht schon Abresche Icon Of Coil anläßlich ihres letzten Albums als ‚Bpoptygma Berzerk‘ bezeichnet, ich hätt’s nicht besser sagen können. Damals. Doch der Son of Future Pop wird langsam erwachsen, und nachdem „Serenity Is The Devil“ abgesehen von „Shallow Nation“ und „Former Self“ eine eher zähe Body-Platte war, hat Andy LaPlegau den Sound der Band nun modernisiert und aufs wesentliche runtergekocht. Böse Zungen könnten vielleicht argwöhnen, „The Soul Is In The Software“ klänge, als würde Stephan Groth im Ikea-Krabbelparadies auftreten, denn ein wirklicher Erdrutsch ist dieses Album nicht – es findet eben alles etwas mehr im Kleinen statt als bei den chartbreakenden Vorbildern, doch mit kaum weniger dynamischen Vorgaben. Schon das erste Stück „Thrill Capsule“ kommt locker mit listiger Mixtur aus reduziertem Electro und Trance-Lichtblitzen aus den Startlöchern, und mit der Single „Access And Amplify“ haben Icon Of Coil gar ein kleines „Eclipse“ für den gehobenen DAC-Tanzboden auf der Pfanne. Dunkel bis düster wird’s eigentlich erst in Teil zwei bei Stücken wie „Everything Is Realü oder „Disconnect“. Unterm Strich bleibt jedoch eine temporeiche Dance-Pop-Platte mit knatternden Hitqualitäten. Synthie-Pop in Chromposition.
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