Zurück aus der Gruft: Phil Oakey und das Sheffielder Fräuleinwunder! Weiß Gott, eine menschliche Liga kann zumindest ich seit dem letzten Saisonfinale nur zu gut gebrauchen. Die sogar dort anknüpft, wo die Legende vor vielen Jahren aufhörte. Dank Soulfood-Produktion und Airplay-Tauglichkeit gab es außer eines furiosen Man With No Name-Remixes in den letzten Jahren einfach keinen Grund, Human League zu hören. Alles wird gut ÔÇô „SecretsÔÇØ schmeißt weitgehend allen zuckrigen Mainstream-Pomp auf den Müll. Hier gibt es alles, was es jahrelang eben nicht gab, nämlich zweifingrige Analogsequenzen, schwüles Hi-NRG-Pathos und einen in den höchsten Tönen jubilierenden Oakey, alles im Sound derart gesundgefastet und spröde reduziert, daß meist eine gute Idee pro Song reicht, um launige Ohrwürmer am Fließband auszuspucken. Die temporeichen Singles „All I Ever WantedÔÇØ und „Love Me MadlyÔÇØ (bei dem sich Oakey amüsante textliche Flegeleien höchster Britishness leistet) sind dabei bevorzugt, und je langsamer die Stücke und je sireniger der Frauengesang, desto weniger spaßig klingt die Sache. Egal: Auch wenn dann und wann mal die Schmalzkelle ausrutscht und statt acht Instrumentals ein paar mehr Lieder den Gesamteindruck noch aufwerten würden, ist „SecretsÔÇØ doch eine bewegte und bewegende Portion Power-Pop mit Widerhaken geworden. Ordentlich. Und jetzt genug der Worte, muß mir schnell die neuesten C64-Downgrades runterladen.
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