Auch in Japan macht man sich Gedanken darum, ob der Konsum blutrünstiger Comics und Videospiele Kinder und Jugendliche aggressiv und zu tickenden Zeitbomben macht. Mit Blick auf Redakteur Peewee Vignold möchte ich diese These nicht für völlig abwegig erklären und auch Platzgummer und Tokujiro halten sie zumindest für vertonenswert und hängen sie am konkreten Fall eines 14jähriges Mörders aus der japanischen Hafenstadt Kobe auf. Dabei gehen sie zweigleisig vor: Zum einen mit kurzen, hörspielartigen Nummern, die den Verlauf des Verbrechens anhand von Tagebucheinträgen des Täters, Zeitungsmeldungen und Drohbriefen dokumentieren, zum anderen mittels variierender Musikstile zwischen Techno, Electronica und traditioneller japanischer Musik. Auch wenn respektive gerade weil man am Ende der Antwort auf die Frage nach der Motivation eines jungen Mörders nicht wirklich näher gekommen ist (was wohl auch niemand erwartet hat), bleibt das ungute Gefühl zurück, daß sich die Eingangsthese in naher Zukunft mit voller Wucht letztlich doch bewahrheiten könnte.
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