Bemerkenswerterweise existiert die holländische Band in der Tradition von Bauhaus und Red Lorry Yellow Lorry nicht erst seit Cinema Strange und dem großen Hype um den verstorbenen Rozz Williams. So haben Götterdämmerung, die seit Ende der Achtziger Jahre an ihrer Vision von Gothic arbeiten, schon in den Neunzigern zwei CDs beim damaligen Branchenführer für Gitarrengothic, dem Dion Fortune-Label, veröffentlicht. Diese Platten gingen damals leider etwas unter, wahrscheinlich, weil zu der Zeit die Szene eher nach neuen elektronischen Bands wie Das Ich oder Calva Y Nada verlangte. Auf dem vorliegenden Album haben die drei Boys diesmal auch eine Sisters Of Mercy-Coverversion, was normalerweise eine eher heikle Angelegenheit ist. Die Band aber interpretiert „Good Things“ gekonnt und konnte letztendlich dabei auch wenig falsch machen, denn erstens kennt den Song sowieso kaum jemand, und zweitens ist das Original, da werden auch S.O.M-Jünger zustimmen, einer der miserabelsten Songs der Band überhaupt. Wer also auf oben genannte Vorbilder, also auch auf den so typischen Drumcomputer-geprägten, rauhen britischen Gothic-Sound steht, kann bei der CD kaum etwas falsch machen.
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