Review
Artist: Future Islands
Titel: The Far Field
- Artist: Future Islands
- Label/Vetrieb: n/a
Future Islands „The Far Field”
(4AD/Beggarsgroup/Indigo)
Future Islands übertreiben manchmal ein wenig. „Singles“ war zuletzt zum Beispiel nicht etwa eine Best Of (was beim erst dritten Longplayer auch arg verstiegen gewesen wäre), sondern ein reguläres Album, dessen Titel jedoch suggerierte, es bestehe nur aus Hits. Nicht ganz abwegig, betrachtet man etwa den Tanzflächenrenner „Spirit“ oder das speziell dank eines Auftritts in der Letterman-Show legendäre „Seasons (Waiting On You)“. Ein Indiz dafür, dass der tendenziell unterkühlte Synth-Wave des Trios aus Baltimore längst dem Underground entwachsen ist. Auch Album Nummer vier lebt vom delikaten Kontrast zwischen der gedrückten Instrumentierung und dem exaltiert bis glamourös säuselnden Gesang von Samuel T. Herring – da werden Tracks wie „Time On Her Side“ oder die Vorabsingle „Ran“ ungeachtet bassiger Unterschwelligkeit und sirrender elektronischer Flächen zu luftigen Köstlichkeiten, obwohl sie im Grunde nur einen Herzschlag vom spröden Cold Wave artverwandter Bands wie Black Marble entfernt sind. Und falls jemand angesichts der zwölf trotz relativer Reduziertheit erneut ziemlich herzerwärmenden Songs noch prominente Fürsprecher braucht, bitte sehr: Produzenten-Koryphäe John Congleton von The Paper Chase und Blondies Deborah Harry als Gastsängerin auf „Shadows“ helfen gerne bei einem kontrolliert swingenden Album voller kleiner Pop-Meisterwerke.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 04/2017
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