Nach einer ausgedehnten Hörsession mit dem neuen Fly Pan Am-Album kann ich’s zwar selbst kaum mehr glauben, aber das in Klammern stehende Fragezeichen hinter dem Titel stammt in der Tat nicht von mir, sondern von der Band höchstselbst – als wären sich Fly Pan Am nicht so ganz sicher, was sie mit der kruden Mixtur aus Krautrock-Kurierfahrten, Instrumental-Psychedelia und Audition Automatique eigentlich sagen wollen. Armeen intellektueller Sofa-Rocker, die sich ausreichend mit solcher Musik und dem Mutterschiff Godspeed You Black Emperor! (das sind die, deren Plattentitel sich lesen, als wäre jemand auf der Steuerzeichen-Sektion der Computertastatur ausgerutscht) auskennen, werden jedoch verstehen. Wer sich die akustischen Pendants zu Wortkonstrukten wie „Rompre L’Indiffü®rence De L’Inexitable Avant Que L’On Vienne Rompre Le Sommeil De L’Inanimü®“ oder „Erreur, Errance, Interdits De Par Leurs Nouvelles Possibilitü®s“ ungefähr vorstellen kann, ist gerüstet für 45 Minuten psychoaktive Monotonie-Mantras, bei denen plötzliche, unmotivierte Aussetzer garantiert zum guten Ton gehören. Wo die zerrenden, verhallten Reverb-Attacken in Funk und Musique Concrete münden sollen, ist zwar nicht zweifelsfrei auszumachen, doch auch das ist vermutlich Teil der subsonischen Schnitzeljagd dieses Tonträgers. Dekonstruktion jetzt!
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