Fenster
„The Pink Caves“
(Morr Music/Indigo)
Auf ihrem zweiten Album zeigen Fenster, wie weit man sich in Sachen Pop – Vorsicht! Wortwitz – aus dem Fenster lehnen kann, ohne den sicheren Halt zu verlieren. Die Methoden der Entschleunigung, die das Quartett anwendet, können Stirnrunzeln hervorrufen. Die Band fährt das Tempo und die Stimmung ihres verhallten Americana Pops so weit runter, dass er ohne große Mühen auf die Tonspur jedes David Lynch Films passt. Die Melodieführung bleibt jedoch so lieblich, dass sich selbst in einem sehr eng umrissenen Pop-Verständnis noch ein warmes Plätzchen für die Vier findet. Wo soll das hinführen? Vielleicht an einen Ort, an dem die Reduzierung auf den Kern sinnstiftender sein kann als eine Produktion, deren obersten Ziel das Schließen jeglicher Lücken ist. Und damit vielleicht zu einer Welt, in der man wieder ohne Schrecken das Radio einschalten kann.
Sascha Bertoncin
Veröffentlicht: 03/2014
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