Keine Ahnung, warum mir diesmal so elend viele Death, Trash und weiß der Schwarzwaldelch was für- Metal-CDs zum Besprechen ins Haus geflattert sind. Ich werde mich dennoch um Objektivität bemühen, obwohl das offengestanden bei Scheiben wie diesen beiden ziemlich schwer fällt. Einen (klischeebehafteten) Pluspunkt zuerst einmal für die äußerst aufwendigen, aber furchterregenden Layoutgestaltungen, besonders der zum Zombie mutierte Schwarzwaldelch im atomaren Holocaust, umringt von jeder Menge Totenköpfen auf dem Unlord-Cover hat bei mir für einige schlaflose Nächte gesorgt. Für einen Hörsturz gesorgt hätte dagegen bei mir fast die Musik der holländischen Kapelle Eternal Solstice: Wildes Moscher-Gebrettere der übelsten Sorte, wahrscheinlich mit einem Kassettenrecorder live im Proberaum aufgenommen. Die Stimme des Sängers klingt dagegen richtig originell, in etwa so, als müsse er sich beim Singen ständig übergeben. ü£berflüssig zu erwähnen, daß jedes Stück gleich klingt, dem Sänger geht es übrigens auch beim letzten Song noch ziemlich mies. Als Vergleiche fallen mir spontan Tankard oder Exodus ein, beide Bands klingen aber deutlich professioneller. Etwas besser dagegen die skandinavischen Unlord im schönen „Schwarzwald“. Die Musik klingt zwar noch schneller und noisiger (wären die Songs viel länger als drei Minuten, hätte deren Drummer vermutlich schon längst einen Herzstecker bekommen), dennoch erkennt man ab und an so etwas wie (simple) Melodien und sphärische Sounds. Das Gesamtwerk wirkt nicht so billig wie „Demonic Fertilizer“, aber überproduziert, was wahrscheinlich sogar gewollt war. Ob man sich diese CD jetzt unbedingt kaufen muß, sei (je nach Musikgeschmack) einmal dahingestellt, zum „Spaziergänger im idyllischen Schwarzwald erschrecken“ eignet sie sich jedenfalls bestens.
Veröffentlicht: 1997
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