Mit „Drittgeschlecht“ liefern Oswald Henke, Juliana von Skeksis und Tim Hofmann, erstmals unter eigener Label-Flagge, das inzwischen vierte Album des ursprünglichen Goethes Erben Spin Offs ab. Nachdem besonders die ersten beiden Alben durch atmosphärische Klangteppiche gekennzeichnet waren, hat man sich inzwischen ganz auf herkömmliche Songstrukturen besonnen. Wer also eine Fortsetzung der träumerischen Schiene erhoffte, wird enttäuscht. Das ist aber auch wirklich der einzige Haken, denn diese CD bietet alles, was ein fesselndes Werk benötigt. Neben einprägsamen Textpassagen in pop-orientierter Umgebung („Pure Aggression“) stehen jene Henke-typischen, fragilen, aber dennoch verstörend brutalen Zeilen („XIII“), die einmal mehr die Stellung des Bayreuthers unterstreichen. Ob minimalistisch, experimentell oder schmeichelnd und wohldosiert, die Musik aus Tims Feder umschließt stets geschickt die Stimmen Oswalds und Julianas, die sich mal abwechseln, mal ergänzen. Kurz und gut, diese CD ist nicht nur für Henke-Fans ein Muß.
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