Aha, „Dead Turns Alive“- toller Name! Ein erster Blick ins Booklet offenbart ein Kreuz, eine auf krass gestylte Person nebst Thanx to Lord Jesus Christ, riecht alles verdächtig nach klischeebeladener Billigmucke, wie sie auch ein gewisser Chris aus Berlin seit Jahren erfolgreich bastelt- ÔÇÜendlich mal wieder was zum Verreißen‘, freue ich mich schon. „Demons Intention“ heißt auch gleich der erste Track, dann will ich mal. Doch was ist dasüWider Erwarten ertönt komplexer, ausgereifter Electro-Sound, der aufgrund seiner ü¤hnlichkeit zu Front Line Assembly auf deren vorletzter Platte nicht negativ aufgefallen wäre. Auch was dann folgt, kann sich hauptsächlich hören lassen, ich schäme mich beinahe für meine, auf Vorurteilen beruhende, verfrühte Schadenfreude. Nähere (objektive) Betrachtung bringt allerdings ein ausgeprägtes Qualitätsgefälle zwischen den einzelnen Titeln zu Tage, woran noch nicht einmal die Liebäugelei mit sämtlichen gängigen Schattierungen tanzbarer Elektronik schuld ist, denn auch textlich bewegt man sich zum Teil auf sehr dünnem Eis der Lächerlichkeit. Ich vermute, daß der Alterunterschied von bis zu vier Jahren und damit einhergehende frühere Unerfahrenheit einen erheblichen Beitrag dazu geleistet haben, daß manche Titel offensichtlich als Abklatsch von beispielsweise Covenant, Skinny Puppy und Leaether Strip erscheinen- Vergleiche, die übrigens auch im Bandinfo gezogen werden. Dies sind mit Sicherheit nicht die schlechtesten Referenzen, aber zukünftig erwartet man dann doch mehr Eigenständigkeit, wie sie beim vor Energie strotzenden „Radiant Hate“ durchschimmert. So kann es weiter gehen, genügend Potential ist vorhanden.
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