Wahrscheinlich kann sich kein Mensch mehr an das vor fünfeinhalb Jahren erschienene Debüt der irischen Folk Metaller Cruachan erinnern. Die Ursache für die lange Funkstille war allerdings nicht fehlende Inspiration, sondern lag im mangelnden Interesse von Seiten diverser Plattenfirmen begründet. Vielleicht waren Cruachan einfach ihrer Zeit voraus, denn damals stand man – von Skyclad einmal abgesehen – musikalisch gesehen alleine auf weiter Flur. Im Vergleich zu Tuatha Na Gael“ ist das zweite Album deutlich folkiger ausgefallen, wodurch die vormals noch stark vertretenen Elemente des Black Metals nahezu gänzlich verdrängt wurden, lodern sie doch gerade mal in einem Song kurz auf. Generell läßt sich sagen, daß nun Folk und Metal fließend ineinander übergehen, was vorher nicht immer der Fall war. Zudem waren Cruachan auf Abwechslung bedacht, denn so erinnert „Is Fuair An Chroi“ beispielsweise an Nirvana, während in „Unstabled“ plötzlich ein paar Takte lang der Ska zitiert wird. Klar, daß bei einer irischen Band Tin Whistles und Bodhran nicht fehlen dürfen. Aber auch Mandoline, Löffel, Bouzouki, Flöten und Dudelsack kommen zum Einsatz, ein munter klimperndes, nach einem Cembalo klingendes Keyboard fügt dem Ganzen auch noch eine fröhliche Facette hinzu. Die lieblichere Note dieses Albums wird zudem durch Sängerin Karen verstärkt, denn „Tuatha Na Gael“ wurde noch von männlichem Gekreische dominiert. Somit kommen auch reinrassige, teils von düsteren Keyboards untermalte, mystische Folkballaden im Stile von Hagalaz‘ Runedance zum Einsatz. Macht insgesamt ein abwechslungsreiches Album, bei dem lediglich die etwas platten Gitarrenriffs störend wirken.
Veröffentlicht: 2000
2000 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 2000