Review
Artist: Blanck Mass
Titel: World Eater
- Artist: Blanck Mass
- Label/Vetrieb: n/a
Blanck Mass „World Eater“
(Sacred Bones/Cargo)
Es gab eine Zeit, als der Name Benjamin John Power vornehmlich mit derbem Magengruben-Noise in Verbindung gebracht wurde – die schreckschraubenden Industrial-Drone-Tracks, die er mit Kollege Andrew Hung als Fuck Buttons zusammenschweißt, sind von jeher ein gehobenes Krawall-Vergnügen, das man erst einmal aushalten muss. Auch wenn eins ihrer Stücke es sogar auf die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London schaffte. Bei seinem Soloprojekt Blanck Mass gibt sich der Brite vergleichsweise subtil, wiewohl sich „Dumb Flesh“ vor zwei Jahren auch gut neben Noise Unit auf der Tanzfläche gemacht hätte. „World Eater“, das Album mit den bedrohlichen Hundezähnen auf dem Cover, legt nun verstärkt Fallen aus und führt immer mehr Breaks in die listig zusammenprogrammierten Laptop-Rhythmen ein: Die Vorabtracks „Please“ und „Silent Treatment“ brodeln mit skelettierten Beats, subtilen Synthie-Melodien und Sample-Shots um die Wette – Gleichstand im Wettbewerb um das beste und abstrakteste Trap-Monster des Monats. Und auch wer Power am liebsten bei seiner Hauptband lärmen hört, muss nicht ohne Fiepen im Ohr nach Hause gehen, denn im Quasi-Opener „Rhesus Negative“ braucht man nur ein wenig Geduld, bis zu überfallartigen Beatboxen bratende Maschinen und teufelndes Vocal-Gebrüll überschwappen. So viel Groove wie möglich, so viel Krach wie nötig: „World Eater“ ist ein famoser Allesfresser.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 04/2017
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