Review
Artist: Automat
Titel: Automat
- Artist: Automat
- Label/Vetrieb: n/a
Automat
„Automat“
(Bureau B/Indigo)
Eines dieser Projekte, die eher Kulissenmalerei sind als irgendetwas anderes. Hinter Automat verbirgt sich die Verbrüderung von Jochen Arbeit (Die Haut/Einstürzende Neubauten), Achim Färber (Project Pitchfork, Prag und Phillip Poa… Verzeihung, Boa natürlich) sowie zeitblom (Sovetskoe Foto). Man hat bei ihren Sounds stets eine Laufschrift mit dem Wörtchen „Ambient“ im Kopf. Tatsächlich ist es ein Konzeptalbum, das zwischen den ehemals vier Flughäfen Berlins pendelt. Irgendwie würde es gut zu einer nächtlichen Limousinenfahrt auf freien Straßen zwischen diesen vier Orten passen. Mit tiefen Bässen, hallenden Kuhglocken und einer sehr dichten düsteren Atmosphäre mäandern die vier Flughafen-Instrumentals dieses Albums. Sie werden gebrochen von drei musikalischen Erzählungen, vorgetragen von Gästen mit jeweils ganz eigener Musikgeschichte: Nu-Wave-Ikone Lydia Lunch murmelt sich durch das groovende „The Streets“, Throbbing-Gristle-Legende und Kunstwesen Genesis Breyer P-Orridge singt in „Mount Tamalpais“ von einem verwundeten Vogel. Und schließlich steht Blixa Bargeld am Ufer, „Am Schlachtensee“, was auch ein Ambient-Track der Neubauten sein könnte. Es ist ein durchweg elektronisch groovendes Album, das eine ganz eigene Stimmung erschafft, aber für das man auch selbst in der richtigen Stimmung sein muss.
Georg Howahl
Veröffentlicht: 05/2014
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