In jeder Note von „Movement“ schwingen noch Schock und Verlust nach dem Selbstmord von Sänger Ian Curtis mit. Der Wille, unter dem Namen New Order weiterzumachen, brachte dieses geniale Übergangswerk von 1981 hervor, das im tiefdüsteren Sound und der mitunter nihilistischen Haltung von Joy Division verankert ist, doch schon den Willen zur Weiterentwicklung zeigt, mit herausragenden Songs wie „Dreams Never End“ und „Truth“, den markanten Bassläufen von Peter Hook und dem oft untergenuschelten Gesang. Damals war noch nicht klar, wer den Platz am Mikro einnehmen sollte. So sang Bernard Sumner einen großen Teil, überließ aber „Dreams Never End“ und „Doubts Even Here“ der Stimme von Peter Hook. Der legendäre Factory-/Joy-Division-Produzent Martin Hannett friemelte daraus erträgliche Vocals. Die Definitive Edition von „Movement“ als Box enthält das Album auf Vinyl und CD in der gelungenen 2015er-Remaster-Version, eine zweite CD mit Demos und eine DVD mit Live- und TV-Auftritten. Interessant ist die zweite CD, die die meist rudimentären Western Works Demos enthält und die schon recht ausgefeilten Cargo Demos. Man beginnt beim Hören der lebensbejahenden Alternate-7-Inch-Version von „Temptation“ zu ahnen, dass New Order dabei waren, sich den Weg aus dem Tal der Tränen zu bahnen. Ein brillantes Paket, das hier geschnürt wurde. Georg Howahl
New Order-Fans aufgehorcht! Anlässlich der luxuriösen Neuauflage von „Movement“ begaben wir uns auf eine Zeitreise und nahmen die gesamte Diskografie von New Order noch einmal unter die Lupe. Teil 1 unserer „Discography Revisited“ gibt es in der Sonic Seducer Ausgabe 04-2019