Im Vorfeld der Veröffentlichung hatte Keyboarder und Gründungsmitglied Matthieu Hartley The Cure verlassen, weil er „merkte, dass die Gruppe sich auf suizidale, düstere Musik zubewegte – die Art Sache, an der ich keinerlei Interesse hatte.“ Mit der Reduktion zum Trio stand dieser Entwicklung nun nichts mehr im Wege.
Dabei wurde die Öffentlichkeit mit der Veröffentlichung von „Primary“ als erste Single auf eine falsche Fährte geführt, denn der treibende Uptempo-Song ist für das Album kaum repräsentativ. Mit „Doubt“ gibt es noch genau einen weiteren schnellen Song, ansonsten setzt der Opener „The Holy Hour“ einen monotonen Grundtonus, der im vor sich hin wabernden „All Cats Are Grey“ seinen Höhepunkt findet; zwischendrin klingen beim von Funk-Bass dominierten „Other Voices“ melodisch fernöstliche Bezüge an.
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Einen kurzen Ausblick in die große Zukunft von The Cure wiederum gibt das wundervolle Stück Musik „The Funeral Party“, in dessen dichten Synthwänden man retrospektiv schon einen Hauch von „Disintegration“ anklingen hört. Die beklemmend trockenen Cleangitarren von „The Drowning Man“ schneiden sich repetitiv ins Ohr, bevor die Erlösung in Form des Titeltracks „Faith“ wieder den Bass in den Vordergrund rückt und das Album auf einer akustisch versöhnlicheren Note beschließt.
Hier noch ein paar weitere Artikel zu The Cure aus unserem Shop:
Das ist es also, das dritte Album von The Cure. Acht Stücke, die sich nicht groß um Refrains und gängige Songstrukturen scheren; acht Stücke, die kontinuierlich Spannung aufbauen und sie kaum entladen. Doch auch das sind The Cure, und der Reiz dieser Band ist, dass ihr Spektrum alles zwischen „Friday I’m in love“ und „it doesn’t matter if we all die“, zwischen Radiopop und nihilistischen Soundkulissen abdeckt.
Herzlichen Glückwunsch an Robert Smith und sein Gefolge zum vierzigsten Geburtstag dieses nur schwer zugänglichen aber intensiven Albums!
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(KM)