19 brandneuen Songs mag man lauschen – und die haben es zweifelsohne in sich. Stimmige Riffs, treibende Energie, raffiniertes Songwriting und vor allem: Unfassbar eingängige Originalmelodien erstehen allenthalben; richtiggehend inflationär schießt Mastermind Hermann Ost- front sie in die Welt hinaus. Fast immer haben diese sich im Ohr festsetzenden Refrains einen folkloristisch-augenzwinkernden Charakter, als wäre traditionelles Liedgut vergangener Jahrhunderte in ein NDH/Metal-Gewand gehüllt worden. Manche der Kompositionen warten gar mit zwei oder drei Parts auf, die einen solch mit- reißenden Chorus-Charakter haben! Hinzu treten Texte, die zuweilen durch hohes poetisches Niveau punkten, an anderen Stellen in die schmutzigstfinstersten Tiefen der menschlichen Psyche abtauchen. Anklage, Attacke, Zynismus, bissige Moritaten, rohe Gewalt und schwärzester Humor geben einander die Klinke in die Hand. Ununterbrochen werden dem Hörer brachiale Hooklines um die Ohren gehauen, bisweilen aufgelockert durch Industrial-Collagen von dreidimensionaler Tiefe. Dieses Album wird wohl ob manch heftiger Inhalte kontroverse Diskussionen lostreten, doch in der Wahrnehmung sicherlich ungezählter Hörer als das bislang stärkste Ost+Front-Werk erscheinen. (Kym Gnuch)
Hier findet Ihr unsere aktuelle Ausgabe – natürlich mit einem Ost+Front-Interview:
(SB)