Für alle, die sich darüber grämten, daß Twice A Man nur noch audiovisuelle Installationsmusik und Soundtracks für Blinden-Computerspiele produzieren, hat das Leben wieder einen Sinn: Acht Jahre nach Erscheinen des letzten regulären Studioalbums „Fungus & Sponge“ präsentieren sich Dan Söderqvist und Karl Gasleben wieder als Popband mit philosophischer Naturverbundenheit, verlegen das Tätigkeitsfeld aber nach ausgedehnten akustischen Feldforschungen kurzerhand von Schweden nach Indien. „Agricultural Beauty“ strotzt vor Sitars und anderem fremdländischem Instrumentarium, indischen Sprachfetzen und meditativen Momenten. Dabei unterscheidet sich das Grundgerüst des melancholischen Electro-Waves gar nicht so sehr von den unterkühlten früheren Alben from a northern shore: Vernebelte Keyboardflächen treffen auf durch alle Echokammern gejagten Gesang und meist zurückgenommene Rhythmen, doch am Ende stehen dank verstärkter indischer Soundkomponente, Anjum Hasans verträumter Stimme und allerlei fremdsprachiger Rezitationen zehn Songs voller Wärme, kontemplativer Ruhe und bombastischer Klanglandschaften, zwischen denen ein etwas zupackenderer Track wie „Song Of The Fruit“ schon fast reißerischen Charakter bekommt. Die allfällige Om Shiva-Verneigung geht hier übrigens in Richtung LSD-Beatles, deren Sgt. Pepper-Klassiker „Within You Without You“ gegen Ende des Albums eine behutsame Aufpolitur erfährt, bevor „Blue Evening“ ein Album beschließt, das sicher zu den besseren der Schweden zählt.
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