Nein, Muse haben nicht die Filmmusik zum noch zu drehenden Symmetrie-Thriller von Darren Aronofsky geschrieben. Den Zusatz ÔÇÜSoundtrack‘ trägt das vorliegende Doppelalbum lediglich, da die auf dem zweiten Silberfisch befindliche Liveaufnahme aus Paris parallel auch auf DVD inklusive Behind-the-scenes-Footage und Bonuskram erscheint. Die dazugehörige Audio-CD enthält immerhin nahezu sämtliche bisher erschienenen B-Seiten des englischen Trios, das sich Ahnungslose ungefähr als schmerzverzerrte, grobmotorische Struwwelpeter-Suede vorstellen dürfen. Wer nun glaubte, Muse präsentieren live einen Querschnitt durch ihr noch nicht sehr umfangreiches Gesamtwerk, sieht sich getäuscht – das livehaftige „Hullabaloo“ besteht zu großen Teilen aus Material des letzten, mitunter arg sperrigen Albums „Origin Of Symmetry“ und verzichtet mit Ausnahme des manischen Heiß-Kalt-Schockers „Muscle Museum“ völlig auf Hits wie „New Born“, „Uno“ oder „Bliss“. Die beiden obligatorischen neuen Songs „In Your World“ und „Dead Star“ entschädigen jedoch für das teilweise überkomplizierte Material, das schon auf Platte für Verwirrung sorgte. Und wer die sowieso nirgends erhältlichen B-Seiten weder bekommt noch besitzt, wird es Muse danken und kann, wenn er sie den richtigen Singles zuordnet, auf der Label-Website sogar einen DVD-Player zum Abspielen des visuellen Pendants gewinnen. Vom ordnungsgemäßen Zustand von „Hullabaloo“ also bitte selbst überzeugen.
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