Manisch-depressive RadioheadüHeulmusenmusiküVon allem ein bißchen und nichts so richtig, was das englische Trio auf seinem ÔÇÖ99er Album „Showbiz“ an emotionalen Untiefen und phonstarker Schmerzbewältigung aufbot. Und doch: Die Mischung aus schwerblütigem Emo-Blues, vernichtenden Gitarren-Eruptionen und Matthew Bellamys ständig kollabierender Stimme machte zumindest „Muscle Museum“ und „Uno“ zu Herzklabaster-Hits voll eisig brennender Intensität. Auf „Origin Of Symmetry“ leidet Bellamy natürlich immer noch wie die Hölle, doch dankenswerter Weise haben Muse die dräuende Kraftbrühe ihrer alptraumhaften Songs bereits auf der Vorabsingle „Plug In Baby“ um eine elektronische Grundierung erweitert, die auch dem Album zugute kommt. Der Opener „New Born“ ist wieder so ein Ding, das mit einem psychedelischen Pianolauf beginnt und in dem es schon fast eine Erlösung ist, wenn nach der Hälfte die Gitarren mit voller Wucht gegen die Wand geheizt werden. Auch die folgenden Stücke überzeugen mit Bewegung, Power und Doppelbödigkeit, und die paar unerträglichen Magengeschwür-Songs (diesmal fieser Weise sogar mit Orchester) heißt es eben auszuhalten. Muses Verzweiflung kickt mehr denn je und hat Stil, Melodie und den Urknall im Herzen. Gut gejault!
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