Obwohl sie eigentlich gar nicht weg waren, sind sie trotzdem wieder da – die legendenumwobenen Gothic-Rocker von Garden Of Delight, die in diesen Tagen mit neuntem Album ihr zehnjähriges Jubiläum feiern können und nun schon drei Jahre und zwei Platten über ihrem ehemals selbst gesteckten Siebener-Magie-Ziel liegen. Eine ernsthafte, bedeutende Weiterentwicklung hat wohl niemand nach den letzten Alben des mystischen Zirkels um Zauberlehrling Artaud erwartet, doch mit „Dawn“ ist nun tatsächlich so etwas wie die Dämmerung im Garten der Erleuchtung angebrochen. Dabei weiß man zuerst nicht so recht, was eigentlich anders ist, bis auch beim Hörer die langsame Erkenntnis Gestalt anzunehmen beginnt. Garden Of Delight legen mit „Dawn“ ihr bisher ruhigstes Werk vor, scheinbar vergessen sind Rock-Roots aus alten Tagen. Einzug in die GOD-Songs gehalten hat statt dessen jedoch eine sakrale, fast intime Stimmung gleich einer Andacht oder Beschwörung, die man mit Stücken wie „Silent Moments (Dawn Part I)“ oder „Ceremony“ zelebriert und die Garden Of Delight zwar in einer von vereinzelten Songs auf diversen Platten bekannten Atmosphäre zeigt, die auf ihrem neuen Album jedoch fast durchgehend ist. Gerockt wird lediglich im Opener „High Empress (Liber 777)“, während man sich auf den folgenden Songs von seiner introvertierten und fragilen Seite zeigt, welche an Intensität kaum zu überbieten ist und „Dawn“ zu einem mutigen Schritt in Richtung der nächsten zehn Jahre macht!
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