Das ist nun also Phase 2 des uns allen wohl bekannten deutschen Gothic Acts. Artaud und die Seinen versuchen, wie auch schon vor ihrer von langer Hand geplanten Trennung die dunklen Seite der Seele, verbunden mit einer gehörigen Portion Spiritualität und Pathos zu vertonen. Herausgekommen sind überwiegend langsame, betont ruhige und nachdenklich stimmende Songs, deren Tiefen schwer zu ergründen sind. Dezentes bis typisch schräg sägendes Gothic-Gitarrenspiel wird eingebettet in vielschichtige und verzweigte Gesamtarrangements, die allerdings deutliche Tendenzen zur ü£berlänge besitzen. Leider geht dabei manchmal die Spannung verloren, so vor allem beim letzten Titel „Last Day On Earth“. Auch der Gesang Artauds, dem es meiner Ansicht nach an Vielseitigkeit mangelt, ist sicherlich nicht jedermanns Sache, doch die alten Fans werden begeistert sein.

Veröffentlicht: 2000

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