Die Apokalypse naht, die Hölle öffnet ihre Tore und die Welt geht unter – zumindest, wenn man den donnernden Brachialklängen des neuen und sechsten Albums dieser drei polternden Polen ehrfurchtsvoll lauscht. Wirklich höchst interessant, wie sich das einstige polnische Schwarzeisenflaggschiff unter Mainman Nergal (waren die erste bekannte Black Metal-Truppe ihres Landes) mit der Zeit zu einer echt monströsen Todesstahlmaschinerie gemausert hat, oder besser gesagt mutiert ist. Instrumentell verdeutlichte ja schon der Albumvorgänger „Thelema.6“ die neuzeitlich stark ausgeprägte perfektionistische Ader von Behemoth, ein Album, welches dem Trio weltweit wichtige und auch genreübergreifende Türen öffnen konnte. „Zos Kia Cultus – Here And Beyond“ führt die begonnene Zerstörung adäquat weiter fort. Sie haben es wieder drauf: Wuchtiges Hyperspeed-Drumming mit unzähligen Blast Beat-Parts ist nicht der einzige Trumpf im ü¤rmel der polnischen Harmonievernichtung, erneut verschaffen sich auch wieder sehr rigide und unbeirrbar nach vorne riffende Axtstreiche beeindruckend blitzschneller Spielnatur daneben ausreichend Geltung. Hervorragend zu Dämonenfratze stehen Behemoth diesmal einige eingeflochtene orientalischmelodisch anmutende Breaks, welche für kurzzeitige Auflockerung sorgen können. Die Band hat sich in den vielen und ständig erweiterten Variablen des Genres als beständige Konstante erwiesen, die sich mit Recht Anerkennung verschafft hat, was mit dem neuen Album erneut bestätigt werden kann. „Zos Kia Cultus – Here And Beyond“ – inhuman morbider Lichtgeschwindigkeits-Death Metal von merklich besessenen Spieltechnikern. Hier fließen Stahl und Blut im Gleichstrom.
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