Review
Artist: TERRANOVA
Titel: Peace Is Tough
- Artist: TERRANOVA
- Label/Vetrieb: !K7, Zomba
Als Terranova letzten Herbst mit „Hitchhiking Nonstop With No Particular Destination“ im Soundcheck einen recht respektablen Mittelplatz belegten, lag das wohl zu nicht unwesentlichen Teilen an der Drei-Mann-Lobby, die das Album in der Redaktion besaß. Dass kaum ein Jahr danach bereits die nächste CD im Briefkasten liegt, weckt allerdings gerade bei einem Dance-Act den Verdacht auf die böse Mix-Platte danach, die gemeinhin kein Mensch braucht. Nicht so bei Fetisch und Kollegen: Auch „Peace Is Tough“ brodelt und rumort gehörig im verbreakten Bollwerk-Gebälk und wirkt über weite Strecken wie ein verlorener Zwillingsbruder des Vorgängers, der aber das gleiche Kraftfutter intus hat. Zumal ÔÇÜRemixÔÇÖ hier kein schmutziges Wort ist, hört man die mit heavy Gitarren überbratene Version von „Mongril“, zwei Uptempo-Variationen von „Running Away“ und gar „Walk With Me“, das Cath Coffey einst für den „Long Hello And Short Goodbye“-Soundtrack sang ÔÇô und da die B-Seiten „No Peace“ und „When In Rome…“ zum Vergessenwerden zu schade waren, dürfen auch sie noch mal ran, schwer aufgemotzt, versteht sich. Daneben pumpen und knarzen fünf neue Songs wie der hyperaktive Hopser „Addict“ oder „Get It On“, die sich teilweise verdächtig stark stählerner Body-Music annähern. Dabei verstehen es Terranova hervorragend, die rohe Power der Sequenzen mit exquisit flutschenden Grooves zu verbinden, die genauso prächtig abzischen wie Fetischs feuerrotes Spielmobil auf dem Cover. Good Bye The Ferrari, hello the Dance-Reißwolf deluxe. Großartig!
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