Review
Artist: TERRANOVA
Titel: Hitchhiking Nonstop With No Particular Destination
- Artist: TERRANOVA
- Label/Vetrieb: !K7, Zomba
Huiii, neue Zähne für meinen Bruder und Terranova! Das Berliner Trio, das sich mit seinem Debüt „Close The Door“ und einem Beitrag zum DJ-Kicks-Sequel irgendwo zwischen Downbeat, Abstrakt-Hop und Funky House einreihte, macht jetzt Ernst, auch ohne allzu prominente Gäste wie Alex Hacke, Nicolette Krebitz oder Tricky an Bord. „Bombing Bastards“ hieß das Stück, das sie mit dem Vorzeige-TripHopper produzierten, und besser könnte man „Hitchhiking With No Particular Destination“ eigentlich gar nicht umschreiben. Terranova kicken nun definitiv die Breakbeat-Scheiße mit Monsterbacken-Groove und lassen gelenkige Tänzer förmlich in der Luft explodieren, statt sich wie auf dem „Close The Door“-Cover auf dem Flokati zu räkeln. Eine ähnliche Entwicklung vielleicht, wie die Sofa Surfers sie von Lounge-Elektronik hin zum Fight-Hop durchgezogen haben, das aber mit einem mitunter vernichtenden Mehr in Sound, Beats und kämpferischem Wortsport. Die beiden Opener „Concepts“ und „Equal Rights“ (bei dem wieder Cath Coffey von den Stereo MCs am Mikro steht) mähen den unvorbereiteten Hörer gleich so nieder, daß die dann folgenden Cut-Up-Breakbeats mit sezierten Stimmsamples nachgerade zur Erholung dienen, bevor es dann mit „Out Of My Head“ und dem Auskoppler „Running Away“ in der grollenden Sushi-Rhythmusmaschine wieder schmatzend rund geht. „Hitchhiking Nonstop With No Particular Destination“ bietet zwar genug Zwischenräume für chillige Ausflüge, die aber eher die Ruhe vor dem Sturm sind, nach der man wieder kraftvoll zutreten kann. Am Ende steht eine Platte, die allein schon wegen ihrer mächtig rollenden, feisten Grooves überzeugt und mit vielfältigen elektrischen Schocks den Flur rockt wie nix Gutes. Das Ziel ist hier tatsächlich egal – der Trip ist es, der qualmende Socken macht. Dance-Reißer der Ausgabe!
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