Als bekannt wurde, daß sich Neurosis diesmal niemand geringeren als Steve Albini als Produzenten (u.a. die Stadionrocker Zeni Geva und Whitehouse, aber auch untergründiges wie Nirvana) ausgesucht hatten, war die Spannung groß, wieviel Einfluß Albini wohl ausüben würde. Ums kurz zu machen: Würde sein Name nicht bei den Credits aufgelistet, ich käme nie auf die Idee, ihn mit diesem Album in Verbindung zu bringen. Wer nun also erwartet hatte, daß Neurosis fortan ihre Gitarren direkt ins Mischpult stöpseln oder mit minutenlangen Feedback-Orgien das Ohr erfreuen, wird vielleicht etwas enttäuscht sein. Wie Schuster bleiben Neurosis bei ihren Leisten, die da wären: Schleppende Hardcore-Walzen mit epischen Ausmaßen, gewürzt mit ursprünglich genrefremden Instrumenten wie Geige oder Sampler und stimmungsmäßig weiterhin zwischen Wut und Resignation pendelnd. Veränderungen und Entwicklungen finden diesmal vor allem im Detail statt, so daß bei den ersten Hördurchgängen vielleicht der Eindruck entstehen mag, daß Neurosis mit Times Of Grace“ ein wenig zu sehr auf die sichere Bank setzen. Gespannt sein darf man allerdings darauf, wie das Album klingen wird, wenn es simultan mit der extra dafür vorgesehenen „Grace“ Veröffentlichung abgespielt wird, an der Neurosis als Tribes Of Neurot im Augenblick arbeiten.
Veröffentlicht: 1999
1999 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1999